Grundsätze
Basisdemokratisch
Basisdemokratie bedeutet für uns den Versuch, Hierarchien abzubauen und beständig zu hinterfragen. Ein wesentliches Element besteht darin, dass sich Entscheidungsfindungsprozesse breitestmöglich und konsensual gestalten (offenes Plenum) und nicht, wie in herkömmlichen demokratischen Strukturen, eine Minderheit zwangsläufig immer überstimmt wird.
Unabhängig
Im Gegensatz zu den meisten ÖH-Fraktionen, die Vorfeldorganisationen bestehender Parteien sind, sind die Basisgruppen parteiunabhängig. Das bedeutet, dass wir keinen finanzkräftigen Apparat im Rücken haben, aber auch, dass wir frei von bundespolitischen Überlegungen agieren können und uns nicht nach Vorgaben einer übergeordneten Hierarchie richten müssen.
Feministisch
Unsere Gesellschaft ist nach wie vor stark patriarchal geprägt. Wie in allen Lebensbereichen gilt auch an Universitäten das Männliche als Norm. Unser Anspruch ist, durch gezielte Maßahmen wie Frauenförderung, Sichtbarmachen von Frauen in Forschung und Lehre, geschlechtsneutrale Sprache oder bewusste Bevorzugung von Frauen diese Herrschaftsverhältnisse aufzuzeigen und zu überwinden.
Emanzipatorisch
Wir versuchen den Raum der Universität zu nutzen, um gegen herrschende und ausgrenzende Strukturen aufzutreten, die sich sowohl in der Gesellschaft als auch in der Wissenschaft manifestiert haben. Zudem heißt für uns emanzipatorische, fortschrittliche Politik zu betreiben, uns nicht mit StellvertreterInnenpolitik zu begnügen, sondern Studierende als AkteurInnen der Politik zu sehen und Wege größtmöglicher Partizipation zu eröffnen.
Antirassistisch/ Antifaschistisch
Österreich ist geprägt von mehr oder weniger explizit rassistischen und autoritären Strömungen, welche sich auch in der politischen Landschaft widerspiegeln. Das neue Asylgesetz zeigt, wie gesellschaftsfähig derartiges Gedankengut immer noch ist. Dagegen treten wir inner- und außruniversitär entschieden auf, und bieten antirassistischen und antifaschistischen Organisationen Unterstützung und Raum. Gleichzeitig bedeutet für uns eine kritische Beschäftigung mit Rassismus auch, die eigene Eingebundenheit in strukturelle Rassismen zu problematisieren und damit verbundene Privilegien zu hinterfragen.
Anti-Heteronormativ
Ein Grundsatz, den wir erst kürzlich dieser Auflistung hinzugefügt haben, ist antiheteronormativ. Im Sinne der Sichtbarmachung und aufgrund der bisher fehlenden Auseinandersetzung innerhalb der Basisgruppen, wollen wir einen Diskussionsprozess starten, der auch die eigenen heteronormativen Strukturen mitreflektiert. Die Gesellschaft ist heteronormativ organisiert, das heißt (verkürzt), die heterosexuelle Zweierbeziehung ist ein privilegierter Lebensentwurf, jegliche anderen Lebensentwürfe werden sanktioniert. Dieses Privileg basiert auf einer binären Geschlechterkonzeption von männlich/weiblich, die mit der Dichotomie öffentlich/privat korrespondiert. Heteronormativität ist gesellschaftsimmanent und strukturell, drückt sich aber auch etwa in Homophobie, Transphobie, Sexismus, Rassismus etc. aus. Antiheteronormative Arbeit enthält die Analyse gesellschaftlicher Machtstrukturen und zielt auf Destabilisierung und Dekonstruktion ebendieser ab. Dichotomien sollen aufgelöst, unterschiedliche Lebensentwürfe ermöglicht werden.